Wie 200 Schüler:innen während Corona unterschiedliche Unternehmen kennengelernt haben.
Wie 200 Schüler:innen während Corona unterschiedliche Unternehmen kennengelernt haben. Die praktische Berufsorientierung leidet unter Corona. Aber nicht nur die Berufsorientierung ist schwierig in Zeiten von Lockdowns und Masken. Auch die Azubi-Suche gestaltet sich immer herausfordernder für die Unternehmen.
Es fehlen die sonst so einfach umzusetzenden Tage der offenen Tür und Berufsmessen. Bei diesen Events hatten auch kleinere und unbekanntere Unternehmen die Chance neue Auszubildende für sich zu gewinnen.
Auch Fulda musste sich 2020 diesem Problem stellen. "Wir wollten eine Lösung finden, die erlaubt, dass Schüler:innen trotz Corona Berufe und Firmen entdecken können. Hier in Fulda haben wir viele Mittelständler, die immer auf der Suche nach guten Auszubildenden sind", erinnert sich Christoph Burkard, Geschäftsführer der Fuldaer Wirtschaftsförderung.
Mit der Praktikumswoche war es 2020 in Fulda für Schüler:innen und Unternehmen trotz Corona möglich, sich gegenseitig kennenzulernen. Und das Interesse war enorm: Insgesamt 200 Schüler:innen meldeten sich zur kostenlosen Berufsorientierung an und konnten sich so in der Praxis ausprobieren. Daraus sind im Nachhinein erste Bewerbungen und Anfragen für längere Praktika bei den Unternehmen entstanden.
Unterstützer in Fulda waren unter anderem die IHK Fulda, die Kreishandwerkerschaft Fulda, das Kreisjobcenter und das Schulamt. Alle Unternehmen sind sich nach der erfolgreichen Saison einig: Sie wollen nächstes Jahr wieder teilnehmen.
Genauso positiv zeigen sich die Schüler:innen: Alle Teilnehmer:innen würden die Praktikumswoche an Freunde empfehlen. Besonders gelobt wurde die einfache Vermittlung und der äußerst geringe Organisationsaufwand.
Auch Bernd Woide, Vorsitzender des Hessischen Landkreistages und Fuldaer Landrat bestätigt die gute Wirksamkeit für Unternehmen und Schüler:innen.
Der Kontakt zu Menschen war aufgrund der Organisation möglich. Die Unternehmen hatten vorher festgelegt, wie viele Schüler:innen gleichzeitig ein Praktikum absolvieren konnten und waren damit in der Lage vollumfängliche Inhalte und Schutzkonzepte festzulegen.
Hinzu kam, dass die Praktika nur dezentral einzeln oder in Kleingruppen stattgefunden haben. Der Infektionsschutz konnte also jederzeit gewährleistet werden.
Egal, ob es eine Führung durch die Firma war, ein Gespräch mit der Geschäftsführung oder ob die Möglichkeit zu eigenen Praxisprojekten in der Azubi-Werkstatt bestand - die eintägigen Praktika wurden von Firma zu Firma unterschiedlich gestaltet. Dadurch konnte jedes Unternehmen mit den eigenen Stärken überzeugen.
Ziel jeden Tages war aber immer, sich gegenseitig näher kennenzulernen und abschließend über die Möglichkeiten für ein längeres Praktikum oder eine Ausbildung zu sprechen.